Nachhaltig Heizen - So heizt du umweltfreundlich

Heizen – aber nachhaltig, geht das? Als Reaktion auf die steigenden Energiepreise gibt es eine zunehmende Tendenz, ganz auf Heizung zu verzichten. Aber zwei Paar Pullover in den eigenen vier Wänden zu tragen, ist nur eine unbequeme Lösung und definitiv nicht langfristig umsetzbar. Wir haben uns unterschiedliche Heizmethoden angeschaut und eine Übersicht erstellt die dir helfen kann, das richtige Heizsystem für dich zu finden!

Die klassischen Heizmethoden

Die Nutzung konventioneller Heizmethoden, fossiler Brennstoffe oder Fernwärme belastet ganz klar die Umwelt und ist mit anderen Mängeln verbunden. Fossile Brennstoffe sind oft teuer. Insbesondere die Ölverbrennung fordert enorme Preiserhöhungen. Auch die Ölpreise sind stark krisenanfällig und unterliegen politischen Spannungen. Wer Holz oder Kohle verbrennt, braucht Platz zum Lagern. Zudem hat die Nutzung von Fernwärme Nachteile wie hohe Energieverluste, hoher Preis und lange Vertragslaufzeit. Wir gehen hier die einzelnen Heizmethoden durch und schauen sie uns genauer an.

Der gute alte Holzofen

Holz gilt als CO2-neutraler Energieträger. Denn beim Verbrennen von Holz wird nur so viel Kohlendioxid freigesetzt, wie das Holz im Laufe seiner Lebensdauer aufnimmt und in Sauerstoff umwandelt. Es ist wichtig, Holz aus lokaler nachhaltiger Forstwirtschaft zu verwenden. Das Heizen mit Scheitholz, Holzpellets oder Holzbriketts ist somit eine umweltfreundliche Alternative zu den fossilen Brennstoffen Öl und Gas.

Heizen mit (Erd-)Gas

Von allen fossilen Brennstoffen hat Erdgas die geringsten CO2-Emissionen. Gas ist in Deutschland aufgrund der geringeren Anschaffungs- und Betriebskosten zum Heizen beliebter als Öl. Laut Umweltbundesamt emittieren Erdgaskessel pro Kilowattstunde 30 % weniger CO2 als Ölkessel. Heizen mit Erdgas ist also weniger umweltschädlich, aber nicht umweltfreundlich. Um dem entgegenzuwirken, empfiehlt sich die Einbindung von Solarthermieanlagen.

Heizöl

Mehr als ein Viertel der Heizungsanlagen in deutschen Haushalten sind Ölheizungen. Heizöl gilt als besonders umweltschädlich. Bei der Verbrennung werden Treibhausgase freigesetzt. Um den CO2-Ausstoß zu reduzieren und das Klima zu schützen, hat die Bundesregierung im Rahmen des Klimapakets ein Verbot von Ölheizungen beschlossen. Der neue Öl-Brennwertkessel kann bis Ende 2025 installiert werden. Der Einbau von Original-Ölheizungen wird ab 2026 verboten, bestehende Ölheizungen dürfen vorerst weiter betrieben werden. Langfristig soll sie nicht nur durch erneuerbare Energien wie Solarwärme ergänzt, sondern komplett durch klimafreundliche Heizsysteme wie Wärmepumpen ersetzt werden.

Noch eher unbekannt: Heizen mit Fernwärme

Diese moderne Heizlösung bietet maximale Versorgungssicherheit, geringe Investitions- und Wartungskosten und mildert Klimaprobleme. Heißes Wasser, beispielsweise aus einem Blockheizkraftwerk, wird über ein unterirdisches Rohrleitungssystem direkt zu den Verbrauchern geliefert, anstatt vor Ort durch ein separates System erwärmt zu werden. Besonders umweltfreundlich ist Fernwärme, wenn dieses Wasser zum Beispiel mit erneuerbarer Energie oder industrieller Abwärme erwärmt wird. Fernwärmenetze sind in Deutschland noch nicht flächendeckend ausgebaut, sodass diese Wärmeoption nicht für alle Haushalte zur Verfügung steht. Allerdings verfügen bereits 3.000 der 12.000 deutschen Städte über Fernwärmenetze, die im besten Fall den gesamten Stadtteil beheizen. Diese Heizlösung ist attraktiv und umweltfreundlich, wenn die Möglichkeit besteht, Fernwärme zu nutzen.

Umweltbewusstes Heizen

Heizen macht etwa ein Zehntel der gesamten CO₂-Emissionen in Deutschland aus. Bis 2045 soll der Gebäudesektor klimaneutral sein. Auf den ersten Blick erscheint das erstmal noch lange hin. Aber die Aufgabe ist riesig. Noch laufen gut 40% aller Zentralheizungen mit Gas und fast 30 % mit Öl. Zudem sind viele Heizungen technisch veraltet und arbeiten nicht effizient. Das Durchschnittsalter liegt bei 17 Jahren, und in 40% aller Haushalte sind sie sogar schon über 20 Jahrealt. Die Klimaneutralität des Gebäudesektors muss in Zukunft also stark vorangetrieben werden, und die Aufgabe ist enorm. Eine Option: Regenerative Energie. Das ist jede Energie, der ihre Quelle niemals ausgeht. Durch seine Verwendung wird die Umwelt weniger belastet. Je nach Objekttyp stehen unterschiedliche Lösungen mit umweltfreundlichen Wärmespeicherheizungen zur Verfügung.

Keinerlei CO2-Emissionen durch Solarenergie

Solarenergie zur Wärmeerzeugung funktioniert anders als eine Photovoltaikanlage. Sonnenkollektoren nutzen die Wärme der Sonnenstrahlen zur Konditionierung von Wasser und Heizungsanlagen. Dieser Vorgang wird Solarwärme genannt. Daher hat Solarenergie eine sehr gute Umweltbilanz. Solarenergie ist eine unerschöpfliche Energiequelle, emittiert kein CO2 und ist kostenlos. Dies wirkt sich auch auf die Betriebskosten aus. Im Sommer kann der Wärmeerzeuger komplett abgeschaltet werden. Das schont Umwelt und Klima, da die Solaranlage funktioniert. Umgekehrt produziert die Anlage im Winter bei wenig Sonne nur sehr wenig Energie. Eine gut ausgelegte Solaranlage zur Heizungsunterstützung kann 20 % des Wärmebedarfs eines Gebäudes decken.

Wärmepumpe

Wärmepumpen gehören zu den umweltfreundlichsten Heizsystemen, die derzeit erhältlich sind. Es wandelt Umgebungswärme sehr effizient in thermische Energie um – wir zeigen dir, wie es funktioniert. Wärmepumpen sind ein sehr nachhaltiges Heizsystem, da natürliche Wärme aus der Umgebungsluft, dem Grundwasser oder dem Erdreich stammt. Ein hoher Wirkungsgrad sorgt für niedrige Heizkosten. Wärmepumpen erfreuen sich vor allem im Neubau als Heizsystem immer größerer Beliebtheit. Gut zu wissen: Der Staat bezuschusst den Einbau von Wärmepumpen mit bis zu 45 % der Investitionskosten.

Pelletheizung

Pelletsheizungen nutzen natürliche Rohstoffe für nachhaltiges Heizen. Pellets sind ökologische Wärmeträger aus Holz und Biomasse. Sie bestehen aus Spänen aus Altholz, die im Arbeitsprozess von Schreinereien und Möbel-Herstellern anfallen. Eco Pellets verzichten zudem auf Klebstoffe. Zum Heizen wird ein Kessel und eine automatische Schüttvorrichtung, die den Kessel mit Holzpellets versorgt, benötigt. Pellets sollten für eine optimale Verbrennung am besten trocken gelagert werden.

Windenergie für zuhause

Die Energiegewinnung aus Windkraft basiert auf dem Prinzip der Induktion und wird oft mit großen Windkraftanlagen in Verbindung gebracht. Aber kleinere Windkraftanlagen können auch nach Vorschriften zum Schutz von Mensch und Tier gebaut werden. Windenergie wird für den elektrischen Betrieb von Heizungsanlagen genutzt und gilt aufgrund ihres geringen CO2-Wertes als sehr nachhaltig. Wie bei der Wasserkraft liegt die Zukunft der Windenergie in kleinen privaten Anlagen mit geringer Umweltbelastung.

Der neuste Internet-Trend: Der Teelichtofen

Eine Alternative zu den oben genannten Heizmethoden könnte ein umgedrehter Blumentopf mit Teelichtern sein. Diese Konfiguration wird als Teelichtofen oder Teelichtwärmer verkauft. Mittlerweile kursieren viele DIY’s im Internet, wie du dir einen solchen Ofen selber baust, z.B. im Obi-Kundenmagazin. Wahlweise kann das Ganze aber auch für schlappe 47 Euro auf Amazon erworben werden. Im Prinzip funktionieren Teelichtwärmer ganz einfach. Wenn du ein Teelicht anzündest, zirkuliert warme Luft zwischen den Blumentöpfen und erwärmt diese. Lehm speichert und gibt Wärme ab. Aber: Ein Teelicht gibt immer die gleiche Energie ab, unabhängig davon, ob der Tontopf aufgesetzt ist. Daher ist die mögliche Heizleistung immer gleich, egal ob die vier Kerzen frei im Raum stehen oder versteckt in einem Teelichtofen. Ein typisches Teelicht hat eine Heizleistung von 30-40 Watt. Und damit kann man definitiv nicht dauerhaft Heizen.

Optimiere dein eigenes Heizverhalten

Dein eigenes Heizverhalten kann erheblich dazu beitragen, deinen Heizenergieverbrauch zu reduzieren. Im Winter ist es besser, den Raum so warm einzustellen, dass du dich wohlfühlst, anstatt die Heizung auf Hochtouren laufen zu lassen.Stell am besten außerdem sicher, dass die Heizung nicht blockiert oder zugestellt ist, damit nicht unnötig Energie verschwendet wird. Mach es dir zur Gewohnheit, im Winter die Tür zu schließen und das Fenster nicht mehr als nötig zu öffnen. Auch ist es wichtig, richtig zu lüften. Im Winter empfiehlt es sich, Stoß zu lüften und das Fenster keinesfalls auf gekippt zu stellen.

Unser Fazit

Es sollte jedem klar sein, dass man mit einem Teelichtofen keinen Heizungsersatz baut oder kauft. Aus ökologischer Sicht macht es keinen Sinn, viele Kerzen zum Heizen anzuzünden. Außerdem sollten Kerzen aus Sicherheitsgründen nicht zu nah beieinander aufgestellt werden. Nachhaltiges Heizen ist heute kein Luxus mehr. Staatliche Förderungen und ständig steigende Anforderungen verbessern die Technik stetig und machen sie effektiver und erschwinglicher. Wer grüne Energie nutzt, schont unsere Umwelt. Informiert euch daher gut, was ihr machen könnt! Hier findet ihr noch mehr Infos zum nachhaltigen Heizen.

Quellen:

https://www.enercity.de/magazin/mein-leben/nachhaltige-heizsysteme

https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/energie/heizen-und-warmwasser/neue-heizung-welche-ist-die-richtige-30077

https://www.wiwo.de/technologie/green/teelichtofen-im-test-teures-heizen-erwaermt-eine-teelichtheizung-einen-raum/13552234.html

https://www.rnd.de/bauen-und-wohnen/heizung-und-umwelt-wie-kann-moeglichst-nachhaltig-geheizt-werden-SR5CCQQW6JAM3M7UWXISAMRR4U.html

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